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Die Anfänge

Aus der sich Mitte des 19. Jahrhunderts ergebenden Notwendigkeit zur Bodenverbesserung entstand der Berufsstand der Meliorations- und Kulturbautechniker. Für dessen gründliche Ausbildung wurden zwischen 1847 und 1906 Wiesenbauschulen in Hohenheim, Siegen, Schleusingen, Königsberg, Suderburg, Bromberg und Eger gegründet. Die theoretische Ausbildung fand Anfangs nur im Winter statt - im Sommer sollten die angehenden Wiesenbauer ihre Fertigkeiten in der Praxis anwenden. Die Absolventen wurden nach dem Abschluss der Ausbildung in der Verwaltung vor allem als Kulturbausekretäre, Kreiswiesen- oder Kreisbaumeister, im staatlichen oder privaten Siedlungswesen sowie als Privattechniker tätig. Da sich Baukunst und Technik weiterentwickelten, trafen sich einige Absolventen zum gelegentlichen Erfahrungsaustausch. Es entstanden einzelne Ortsvereine der Meliorationstechniker, deren Mitglieder sich zur Förderung der Technik und zur Wahrung der berufsständischen Interessen bekannten.

Die Vorgänger des BWK

Solche Ortsvereine waren die Vorläufer des am 28. Dezember 1904 an der Wiesenbauschule Gießen gegründeten Vereins Preußischer Meliorationstechniker, in dessen Nachfolge der BWK steht. 1911 hatte der Verein bereits über 500 Mitglieder und nannte er sich erstmals “Verband”. Im Juni 1919 wurde er in "Verband Deutscher Kulturtechniker" umbenannt. Im August 1919 erschien die erste Verbandszeitschrift unter dem Titel „Zeitschrift des Verbandes Deutscher Kulturtechniker“. Mit dem Ende der Verbandsfreiheit wurde der VDK 1935 zu einem Fachverband in der „Reichsgemeinschaft der technisch-wissenschaftlichen Arbeit“. 3 Jahre später wurde er in „Reichsverband der Ingenieure für Wasserwirtschaft und Kulturtechnik“ umbenannt, endgültig gleichgeschaltet und 1945 aufgelöst.

VDK und VDW

Am 21.12.1946 wurde auf einem Ehemaligentreffen der Bauschule Siegen ein Ausschuss für die Neugründung des Verbands Deutscher Kulturbauingenieure ins Leben gerufen. Diesem Ausschuss gelang es im August 1947 Landesverbände in Hessen und Nordrhein-Westfalen zu gründen. Unabhängig davon fanden sich auch in Norddeutschland Fachkollegen zusammen, die im März 1948 den Verband Deutscher Wasserwirtschaft gründeten. Am 16. März 1948 wurde als dessen erster Landesverband der Verband Deutscher Wasserwirtschaft – Landesverband Schleswig-Holstein und Hamburg in Hamburg gegründet. Diesem Landesverband gelang es, ab Herbst 1948 die Fachzeitschrift "Das Wasser" herauszugeben. Am 27. Oktober 1948 wurde der Landesverband Niedersachsen und Bremen gegründet.


Beide Landesverbände wurden Herausgeber der ab April 1949 erscheinenden Fach- und Verbandszeitschrift "Wasser und Boden", die unseren Verband fast 50 Jahre begleitete.


Nach längeren und schwierigen Verhandlungen mit der französischen Verwaltung konnte am 10. Juni 1949 auch der Landesverband Rheinland-Pfalz des Verbands Deutscher Kulturbauingenieure nach dem Vorbild des Landesverbandes Niedersachsen gegründet werden

Bund der Wasser- und Kulturbauingenieure

Die 5 Landesverbände Hessen, Niedersachsen/Berlin/Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland sowie Schleswig-Holstein und Hamburg bildeten von 1950 bis 1990 den Bundesverband. Eine Ausdehnung des BWK in die damalige DDR war aus politischen Gründen nicht möglich. Das Ziel, den BWK auf die südlichen Bundesländer auszudehnen, konnte erst 40 Jahre später erreicht werden. Die Landesverbände behielten im Rahmen des föderalistischen Aufbaues des Bundes der Wasser- und Kulturbauingenieure ihre rechtliche Selbstständigkeit als Mitglieder des Bundes. Das 1948 in Hannover entwickelte Muster einer Satzung hat sich hinsichtlich der Verbandsstruktur und der Ziele bis heute bewährt. Die Fortbildung der Mitglieder, die sich bald zu einer wichtigen Aufgabe des BWK entwickelte, wurde damals in der Satzung noch nicht ausdrücklich erwähnt. Im Übrigen haben sich die seinerzeit formulierten Strukturen und Ziele des Verbandes trotz mancher Satzungsänderung erhalten.

Die Umweltingenieure

Die technisch-wissenschaftliche Arbeit der Ingenieure in der ehemaligen DDR wurde in der Kammer der Technik weitergeführt, die im Jahr 1946 gegründet wurde. Die KdT entwickelte sich in den Folgejahren zur mitgliederstärksten deutschen Ingenieurorganisation aller Fachrichtungen. Die Wasser- und Kulturbauingenieure bildeten den Fachverband "Wasser", der Mitherausgeber der Fachzeitschrift “Wasserwirtschaft – Wassertechnik” war.


Bei der Neugründung des BWK in den Jahren 1947/1948 bestand der Wunsch, einen Verband für das gesamte Land zu bilden. Realisieren ließ sich das erst mit dem Ende der Teilung. Noch 1990 konnten in der damaligen DDR 5 Landesverbände des BWK gegründet werden, die Bezirksgruppe Berlin (West) schloss sich dem Landesverband Brandenburg an. 1991 gelang mit der Gründung des Landesverbands Baden-Württemberg auch die Süderweiterung des BWK.

Die Zeitschrift "Wasser und Boden blieb bis zum Jahr 1999 die Fach- und Verbandszeitschrift des BWK. In den Satzungen der Landesverbände war vorgeschrieben, dass sie allen Mitgliedern zuzustellen ist. Die Kosten trugen die Landesverbände. Infolge des Verkaufs des Titels war es 1998 unmöglich, die Zeitschrift als Verbandsorgan fortzuführen.


Deshalb gibt der BWK seit dem 01.01.1999 die Fach und Verbandszeitschrift "Wasser und Abfall" heraus, die heute bei der Verlagsgruppe Springer Nature erscheint. Im Jahr 2003 gelang es, unsere frühere Verbandszeitschrift "Wasser und Boden" mit "Wasser und Abfall" zusammenzuführen.

2011 wurde beschlossen, für eine prägnantere Darstellung den Claim "die Umweltingenieure“ einzuführen. Mit diesem Zusatz sollen die zunehmend breiten Arbeitsgebiete aller im BWK vertretenen Fachleute aufgezeigt werden, die sich schon lange nicht mehr ausschließlich auf Wasserbau, Kulturbau und Abfallwirtschaft beschränken. Studierende, Berufseinsteiger und junge Fachkolleginnen und Fachkollegen gründeten 2011 das "Junge Forum" im BWK.


Am 10. September 2021 wurde die erste Bezirksgruppe des BWK im Freistaat Bayern gegründet.